Wirtschaftsjunioren Magdeburg meets OVG Business School

Verhandlungsseminar mit Prof. Dr. Joachim Weimann & Dr. Christoph Starke am 15.03.2023

Wir möchten gerne auf eine Veranstaltung außerhalb des Studiums aufmerksam machen. Als langjähriger Sponsor der Wirtschaftsjunioren Magdeburg freuen wir uns, dass wir in der kommenden Woche ein Event durchführen können, dass zugleich auch eine Erweiterung unseres Angebots darstellt. Seit diesem Jahr bieten wir individuell ausgerichtete Workshops zum Thema "Verhandlungen" an. Das besondere dabei ist, dass auch dieser Workshop - wie im berufsbegleitenden Studium - auf den drei Säulen wissenschaftlich fundiert, praxisnah und (leicht abgewandelt) individuell durchführbar basiert.

„Glaub mir und lass dir von mir sagen was du kaufen sollst!“


Haben Sie sich vielleicht im Rahmen Ihrer Geschenkkäufe von sogenannten Influencern auf Social Media inspirieren lassen?
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Falls ja, sind Sie damit nicht allein. Social Media, insbesondere das Influencer-Marketing, ist zu einem wichtigen Faktor bei der Entscheidungsfindung der Verbraucher geworden. Nach Angaben der Verbrauchs- und Medienanalyse, einer der bedeutendsten Markt-Media-Studien in Deutschland, folgte fast jeder fünfte (19 Prozent) Deutsche ab 14 Jahre Kaufempfehlungen von Influencern im Jahr 
2020 (VuMA Touchpoints 2021). 

Influencer-Marketing – das Marketing-Schlagwort der letzten Jahre, welches in vielen Unternehmen zu einem der wichtigsten Werbemittel wurde. Dieses unabhängig der Unternehmensgröße oder dem Produkt, da es fast für jede Branche einen Influencer bzw. eine Zielgruppe, die diesen folgt, gibt. Aber was verbirgt sich hinter dem Hype? Ist es wirklich so wirksam? Welche Kriterien sind entscheidend? Und wer genau sind eigentlich diese Influencer? Mit diesen Fragestellungen beschäftigte sich unteranderem die von Frau Dr. Mandy Pick im Mai diesen Jahres eingereichte Doktorarbeit mit dem Thema „Selected conceptual and methodological contributions on influencer marketing and partial least squares structural equation modeling“. 

Unser Wohlstand ist in ernster Gefahr

Wirtschaftsminister Robert Habeck hat heute den Jahreswirtschaftsbericht vorgestellt. Die Lage sei besser als erwartet, so das Fazit. Unser Gastautor sieht allerdings keinen Grund für Entwarnung: Mit der demographischen Entwicklung komme ein gewaltiger Sturm auf die deutsche Wirtschaft zu.

Gastbeitrag von Prof. Dr. Joachim Weimann im Cicero.

Dass Deutschland ein demographisches Problem hat, wissen wir schon lange. Schon Norbert Blüm sah sich genötigt, immer wieder zu betonen, dass die Rente sicher sei, weil schon zu seinen Zeiten absehbar war, dass die Bevölkerungsentwicklung nicht gerade ein Freund des umlagefinanzierten Rentensystems ist. Seit dieser Zeit ist der demographische Wandel im öffentlichen Bewusstsein fest mit der Rentenfrage verknüpft. Nicht zu unrecht, denn wenn erst einmal alle Babyboomer in Rente sind, könnte der Bundeszuschuss, den die Rentenversicherung braucht, um finanziell klar zu kommen, die Hälfte des gesamten Bundeshaushalts in Anspruch nehmen. Derzeit sind es „nur“ 20 Prozent.

Das tückische an der demographischen Entwicklung ist, dass sie uns lange Zeit eine demographische Dividende beschert hat und deshalb von einem Problem nicht die Rede sein konnte. Die Babyboomer tragen die deutsche Wirtschaft bis heute und es gab vergleichsweise wenig Alte und Junge, die nicht mehr bzw. noch nicht erwerbstätig waren und die deshalb alimentiert werden mussten. Unter anderem deshalb ist der Beitrag zur Rentenversicherung in den letzten Jahren eher gesunken als gestiegen. Aber jetzt erreichen die Babyboomer die Altersgrenze und sagen dem Arbeitsmarkt scharenweise „Goodbye“.

Lieber nicht durch Weihnachten stressen lassen?

Passend zur Weihnachtszeit möchten wir kurz das Thema Stress aus einer anderen Perspektive vorstellen. Unsere Dozentin des Praxisseminars 4 im Bachelor-Programm, Jun.-Prof. Dr. Karina Held, beschäftigt sich seit einiger Zeit intensiv mit den Auswirkungen von Stress auf das menschliche Verhalten. Ihre Erkenntnisse fasst sie unter dem Titel „Inducing Stress in an Economist’s Lab:  Anti-Social Behavior under Acute Stress“ zusammen. Hierin beleuchtet sie die Frage, wie akuter Stress sich auf die Bereitschaft zu lügen auswirkt. 

Gerade die Weihnachtszeit empfinden etliche Leute als stressig – so müssen Deadlines vor der Weihnachtsfeier erreicht sein und nebenbei sollen auch noch Geschenke gefunden werden, die die des Vorjahres noch übertreffen... Ob sich das Verhalten im Beruf unter derart erschwerten Situationen ändert? 

Lügen omnipräsent im privaten und auch professionellen Leben. Beim Lügen lassen sich verschiedene Arten unterscheiden, die in Abbildung 1 zu sehen sind.

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Schatz, Du hast schon wieder das Licht angelassen

Das Campbell-Paradigma als Erklärungsansatz für individuelles Verhalten

Das Campbell-Paradigma ist ein von Florian Kaiser und Kollegen weiterentwickeltes Paradigma der psychologischen Einstellungsforschung, das von der Konsistenz von Einstellung und Verhalten ausgeht. Verhalten wird dabei nicht über subjektive Nutzenerwartungen erklärt, sondern als konsistente Spontanmanifestation individueller Einstellung. Damit unterscheidet sich das Campbell-Paradigma grundlegend von den weitverbreiteten Theorien auf der Grundlage rationaler Entscheidung, deren Prototyp die Theorie geplanten Verhaltens darstellt. Rational ist es nach diesen Theorien, wenn Verhalten möglichst Vorteile und keine Nachteile mit sich bringt, wenn Verhalten also einen möglichst hohen Nettonutzen besitzt.

Das Paradigma ist nach Donald T. Campbell benannt, der das Zustandekommen von Verhalten schon 1963 sinngemäß, wie folgt, erklärte: Verhalten, zum Beispiel beim Verlassen eines Zimmers das Licht löschen, ist grundsätzlich das Resultat zweier Einflussfaktoren: 

  • subjektive Wichtigkeit des Umwelt- und Klimaschutzes (damit ist die Umwelteinstellung einer Person gemeint) und 
  • objektive Verhaltenskosten, die mit einem Verhalten, in diesem Fall Licht löschen, verbunden sind (siehe Abbildung). 

Verhaltenserklärung im Rahmen des Campbell-Paradigmas

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Formal lässt sich diese Beziehung besser nicht deterministisch, wie bei Campbell vorgesehen, sondern probabilistisch beschreiben. Das bedeutet mehr oder weniger, dass die Einstellung der Person zusammen mit den spezifischen Verhaltenskosten die Wahrscheinlichkeit bestimmt, dass sich ein bestimmtes Verhalten bei entsprechender Gelegenheit manifestiert. Daher lässt sich folgern, dass nur wenn die persönliche Einstellung die Kosten des Verhaltens übersteigt, besteht eine realistische Chance, dass das Verhalten auch gezeigt wird. Diese spezifische Verhaltenserklärung des Campbell-Paradigmas dient ihrerseits als theoretische Grundlage der Einstellungsmessung